Denk wie ein Mann 2

Eine Filmkritik von Peter Osteried

… und sieh Dir lieber einen Action-Film an

Eine Komödie fortzusetzen, geschieht vor allem aus einem Grund: Weil der erste Geld gemacht hat und der zweite noch mal die Kasse klingeln lassen soll. Das ist bei anderen Genres auch so, sie bieten sich aber auch mehr an, Geschichten fortzusetzen. Bei Denk wie ein Mann 2 ist das Problem nicht, dass er das Original einfach nur nachahmt, sondern weil er sich in dümmlichen Humor ergeht, der beim ersten Teil nicht vorhanden war.
Eine Hochzeitsfeier in Las Vegas steht an und so treffen sich die alten Freunde und Pärchen, um Junggesellenabschied zu feiern und der Eheschließung beizuwohnen. Aber natürlich geht es drunter und drüber, denn eine Reihe unglücklicher Zufälle sorgen dafür, dass keines der Pärchen ein Wochenende verbringt, wie es sich das vorgestellt hat. Tatsächlich könnten einige Beziehungen auf dem Spiel stehen – und selbst die Hochzeit droht ein Reinfall zu werden.

Der erste Film basiert auf einem Sachbuch, aber dennoch hat es geklappt, eine Art Bestandsaufnahme moderner Pärchen unserer Zeit zu gestalten. Er war im Grunde eine Romcom, aber aus männlicher Sicht, und deutlich reifer, als dies außerhalb des modernen schwarzen Kinos ist. Beim Sequel nun hat man alles, was den ersten Teil so gut gemacht hat, über Bord geworfen. Stattdessen ergeht man sich in einer geradezu dümmlichen Geschichte, die den Figuren keinen Platz zum Atmen lässt, die für persönliche Entwicklungen gar nicht erst angedacht ist und die wie eine Art kleinkarierte Version von Hangover anmutet, ohne auch nur jemals einen Bruchteil von dessen Humor bieten zu können.

Bei einigen Szenen fühlt man sich gar wie in einer schlechten Parodie, wie sie das Duo des Grauens Aaron Seltzer und Jason Friedberg in schöner Regelmäßig auf die Menschheit loslässt. Wenn eine Frau Rollenspiel betreiben will, sich eine billige blonde Perücke überwirft und sich als Daenerys aus Game of Thrones gebärdet, dann gibt es da allenfalls noch unfreiwilligen Humor. Echte Lacher sehen jedoch anders aus.

In den USA hat auch dieser zweite Teil gutes Geld gemacht. An der Qualität kann es nicht liegen, aber damit droht natürlich, dass man in zwei Jahren auch noch einen dritten Film der Reihe über sich ergehen lassen muss. Am Amüsantesten an diesem Film ist übrigens etwas, das mit der eigentlichen Geschichte nichts zu tun hat. Dies ist ein schwarzer Film, aber es gibt einen Quoten-Weißen unter den Freunden. Denk wie ein Mann 2 emuliert damit, was vor allem schwarze Zuschauer und Schauspieler immer wieder gegenüber Hollywood anprangern: Dass der ethnische Mix bei Rollen nie die Realität widerspiegelt. Das ist hier auch nicht der Fall, kurios ist es aber allemal. Aber wenn man bei einem Film schon über Derartiges nachdenken muss, dann kann er auch nur ein Rohrkrepierer sein …

Denk wie ein Mann 2

Eine Komödie fortzusetzen, geschieht vor allem aus einem Grund: Weil der erste Geld gemacht hat und der zweite noch mal die Kasse klingeln lassen soll. Das ist bei anderen Genres auch so, sie bieten sich aber auch mehr an, Geschichten fortzusetzen. Bei „Denk wie ein Mann 2“ ist das Problem nicht, dass er das Original einfach nur nachahmt, sondern weil er sich in dümmlichen Humor ergeht, der beim ersten Teil nicht vorhanden war.
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