Arumdaba

Eine Filmkritik von Katrin Knauth

Berlinale 2008: Panorama

Wenn Kim Ki-duk seine Finger im Spiel hat, nehmen die Dinge im Film meistens einen grausamen, abgründigen Verlauf. Im Fall von Arumdabda / Beautiful von Jaihong Juhn hat der koreanische Ausnahmeregisseur das Drehbuch geschrieben und an der Produktion mitgewirkt. Bezeichnend für Kim Ki-Duk ist auch der aus einem Wort bestehende Titel. Denkt man z.B. an Soom / Breath (2007), Time (2006) und Hwal / Der Bogen (2005) genügt ihm auch bei seinen eigenen Filmen ein kräftiges Schlagwort als Titel.
Die Schöne in Arumdabda / Beautiful ist Eunyoung (Cha Soo-yeon). Von allen Seiten wird sie begehrt, von gierigen Blicken der Männer vernascht, mit teuren Blumenbouquets überschüttet. Doch sie bevorzugt ein zurückgezogenes Single-Leben in einem luxuriösen Appartement und will von alldem nichts wissen. Ihr attraktives Äußeres wird ihr eines Tages zum Verhängnis, als sie von einem ihrer Verehrer verfolgt und vergewaltigt wird. Fortan beschließt sie, ihrer Schönheit ein Ende zu setzen. Ihre Strategie: Maßlos Essen in sich hinzustopfen und dick zu werden. Doch ihr Körper rebelliert und aus einem Impuls heraus verzichtet sie komplett auf Nahrung, um sich spindeldürr zu hungern. Wäre da nicht ein fürsorglicher Polizist (Lee Chun-hee), der sie wie ein Schutzengel verfolgt, wäre sie garantiert schon verendet. Doch auch er verfällt Eunyoungs Bann, was er sich nicht verzeihen kann und sich bitter dafür bestraft.

Obwohl der Film eine sehr schöne Bildsprache hat und keine Minute langweilt, bleibt offen, was der Regisseur uns mit seinem Werk sagen will. Wahrscheinlich bringt es nicht viel, nach irgendeiner Botschaft zu suchen, geht es ihm wahrscheinlich darum, das sexistische, herabwürdigende Verhalten mancher Männer gegenüber Frauen darzustellen und eskalieren zu lassen. Es nimmt kein gutes Ende in Jaihong Juhns Drama, aber dafür sind koreanische Filme ja bekannt.

Arumdaba

Wenn Kim Ki-duk seine Finger im Spiel hat, nehmen die Dinge im Film meistens einen grausamen, abgründigen Verlauf.
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Meinungen

moron · 16.02.2008

Ein wirklich netter Film aus Korea. Irgendwie hinkt die Logik ein bisschen, weil die Protagonistin in wirklichkeint wahrscheinlich nicht besonders in der Öffentlichkeit auffallen würde. Irgendwann zwischen durch finden alle, dass sie nichtmehr hübsch ist, weil ihr Blick anders geworden ist, dann ist sie wieder die Allerschönste... Naja, aber man muss Cha Soo-Yean lassen, dass sie die Rolle der jungen Frau, die nach und nach wahnsinnig wird sehr gut spielt. Hübsche Bilder und Spannung bis zum Schluss.