Angry Birds - Der Film (2016)

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Das rote, mit fetten Augenbrauen versehene Gesicht der Wut

Der Erfolgszug der Angry Birds ist beispiellos. Im Jahr 2009 als recht simples Spiel für Handys gestartet, ist daraus ein weltweites Phänomen entstanden – und nun ist die doch recht minimalistische Geschichte gar Ausgangslage für einen abendfüllenden Film. „Weil im Kernkonzept des Spiels die Saat für etwas steckte, von dem wir sicher waren, dass daraus ein phantastischer Animationsfilm werden kann“, wie Produzent John Cohen erklärt. Der Mann sollte es wissen, hatte er doch schon mit Ich – Einfach unverbesserlich großen Erfolg.

Die nicht zum Flug fähigen Vögel leben auf ihrer Insel. Das Fliegen vermissen sie nicht, da sie ihre Insel auch nicht verlassen wollen. Alles könnte eitel Sonnenschein sein, wäre da nicht der griesgrämige, immer wütende Red, der schon abseits der Gemeinde leben muss, weil ihn keiner ausstehen kann. Als er wieder mal ausflippt, verdonnert man ihn zu einer Wuttherapie, bei er Chuck und Bombe kennenlernt, die so etwas wie seine Freunde werden. Die kann er auch brauchen, denn die grünen Schweine treffen auf der Insel ein. Alle Vögel halten sie für Freunde, aber Red ahnt, dass die Viecher Böses im Schilde führen.

Im Grunde ist Angry Birds — Der Film so etwas wie die Die Wutprobe mit Vögeln. Dabei ist Red sympathisch genug gestaltet, um ihn als Identifikationsfigur zu akzeptieren, was auch und gerade deswegen funktioniert, weil die Vögel um ihn herum in ihrer Naivität durchaus nerven können. Seine Ausraster sind also entschuldbar, ja, sogar nachvollziehbar. Und es macht einfach Spaß, einem Griesgram zuzuschauen, der eigentlich alles und jeden hasst. Er ist von Anfang an ein Angry Bird, die anderen müssen es erst noch werden, wenn der Kern des Spiels, der Kampf gegen die grünen Invasoren, die es auf die Eier abgesehen haben, zum Höhepunkt des Films gerät.

Bis dahin gestaltet sich die Geschichte recht episodisch, da man sich viel Zeit lässt, Red im Umgang mit seiner Umwelt zu zeigen. Als er das erste Mal ausflippt, macht das richtig Laune, später nutzt sich so mancher Gag wegen überzogener Repetition aber doch ab. Immerhin gibt es eine knackige musikalische Untermalung – wann hat man schließlich das letzte Mal Ozzy Osbourne in einem Animationsfilm krakeelen gehört?

Wie mittlerweile auch üblich, präsentiert man die wütenden Vögel in 3D. Überraschenderweise bietet dies einen Mehrwert, da hier häufiger nicht nur nach hinten die Mehrdimensionalität geboten ist, sondern auch Elemente aus der Leinwand hervorkommen. Das hat zwar Jahrmarktscharakter, macht letztlich aber auch den Reiz der Technik aus.

Angry Birds – Der Film macht Spaß – selbst dann, wenn man mit Handyspielen nicht viel am Hut hat und sich eher ans Moorhuhn erinnert. Die Synchronisation ist zudem perfekt. Einen besseren Mann als Christoph Maria Herbst hätte man für den ewig grantigen Red nun wirklich nicht finden können.
 

Angry Birds - Der Film (2016)

Der Erfolgszug der „Angry Birds“ ist beispiellos. Im Jahr 2009 als recht simples Spiel für Handys gestartet, ist daraus ein weltweites Phänomen entstanden – und nun ist die doch recht minimalistische Geschichte gar Ausgangslage für einen abendfüllenden Film. „Weil im Kernkonzept des Spiels die Saat für etwas steckte, von dem wir sicher waren, dass daraus ein phantastischer Animationsfilm werden kann“, wie Produzent John Cohen erklärt. Der Mann sollte es wissen, hatte er doch schon mit „Ich – Einfach unverbesserlich“ großen Erfolg.

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