Eden (2002)

Ein Märchen für Erwachsene

Der polnische Animationsfilm gehört seit Jahrzehnten mit zum besten, was weltweit auf den – leider immer kleiner werdenden — Markt gebracht wird. Voller Poesie, mit unglaublichem Aufwand und überbordender Phantasie bilden sie die Welt nicht ab, sondern entwerfen stets eine neue, die anderen kausalen, physikalischen und filmischen Gesetzen gehorcht als unsere eigene.

Die Hauptgestalt des Films polnischen Films Eden Youzeck ist ein lustiger, neugieriger Einfaltspinsel, der schwarz-weiß in einem Farbfilm läuft, fliegt, schwimmt, durch Raum und Zeit der europäischen Kultur fährt, begleitet von seiner Flöte als einzigem Reisegepäck. Auf seiner Odyssee begegnen ihm Prometheus, Salvator Dalí, Chopin, der sich mit Paganini auf Musik duelliert, Charlie Parker, Elvis Presley, Noah samt Familie, Napoleon, Neptun, George Washington, eine Horde sonderbarer Tiere und Monster, Engel, Teufel, Hexen und sogar der liebe Gott in Person. Verfolgt von Abgesandten des Teufels muss Youczek allerlei Abenteuer bestehen, bis er schließlich aus der Hölle entrinnt und sein persönliches Paradies Eden findet.

Mehr als sechs Jahre arbeitete der Regisseur Andrzej Czeczot an seinem neuen Film Eden, zum Teil mit mehr als 60 Zeichnern, die über eine halbe Million Zeichnungen anfertigten – jede Sekunde des Films verlangte nicht selten über 30. „Bei der pausenlosen Wanderung Youzecks durch den Hades wurde wohl die längste Dekoration in der Geschichte des Trickfilms angewendet – 7 Meter laufenden Hintergrunds.“ Ohne Dialoge und nur getragen durch die Kraft der Musik von Michael Urbaniak ist Eden eine märchenhafte Reise durch die Kultur Europas, eine Odyssee von wahrhaft gigantischem Ausmaß voller Charme und Musikalität.

Eden (2002)

Der polnische Animationsfilm gehört seit Jahrzehnten mit zum besten, was weltweit auf den – leider immer kleiner werdenden — Markt gebracht wird.

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