Die Reise ins Glück

Die seltsame Welt des Wenzel Storch

Es gibt sie noch, die wahren Independents, die „großen“ unabhängigen Regisseure, die abseits jeder schlauen Kalkulation ihr Ding machen und sich einen Scheißdreck um Zuschauerzahlen, Marketing-Konzepte und andere Früchte des Spätkapitalismus kümmern. Einer dieser Heroen der Subkultur stammt aus Hildesheim und hört auf den Namen Wenzel Storch. Ein Solitär der deutschen Filmlandschaft, der allenfalls ausgewiesenen Cineasten und Freunden des Low- und No-Budget-Films ein Begriff sein dürfte. Zwei Filme hat er bereits abgedreht, Der Glanz Dieser Tage und Sommer Der Liebe die zum Teil für stürmische Begeisterung, aber auch für harsche Ablehnung sorgten. So brummelte etwa Hans Messias vom Katholischen Filmdienst mit Blick auf Sommer der Liebe: „Ein jämmerlicher Film, der mehr Mitleid erregt als provoziert. Storch, der damit kokettiert, durch seine beiden Filme ein erkleckliches Sümmchen an Schulden angehäuft zu haben, stünde finanziell um einiges besser da, wenn er seine Filme einfach nicht gemacht hätte. Er liefert persönliche Kopfgeburten, die nur ihn interessieren, und so ist es schon ein kleiner Skandal, dass „Sommer der Liebe“ mit Mitteln der Filmbüros Hamburg und Nordrhein-Westfalen finanziert wurde. Das Ergebnis ist jedenfalls ein Film, der einem den Feierabend gründlich vergällt.“.

Nun folgt Storchs dritter Teil, nach Ansicht vieler Kritiker sein Opus Magnum – Die Reise ins Glück, das mit Stars wie Jörg Buttgereit (Special Effects), Harry Rowohlt (als Synchronstimme eines Bären – was sonst) und Max Raabe aufwarten kann.

Über die Handlung sei nicht allzu viel verraten, nur soviel: Kapitän Gustav will sich mit seinem Schneckenschiff zur wohlverdienten Ruhe setzen. Mit seiner bunt zusammen gewürfelten Mannschaft aus Mensch und Tier — zu der neben zahlreichen Eingeborenen auch ein Bär, eine Eule und fünf Frösche gehören — strandet er an einer geheimnisvollen Insel. Voller Freude auf den Vorruhestand bereitet er sich auf den Landgang vor. Noch ahnt niemand an Bord, dass im Herzen der Insel ein böser König haust. Doch selbstverständlich nehmen die wackeren Helden unerschrocken den Kampf gegen das Böse auf…

Streckenweise erinnern die Bizarrerien des Wenzel Storch an den Kunstfilmer Matthew Barney und seinen Cremaster-Zyklus, ohne allerdings jenen hehren und erdenschweren Kunstanspruch zu intendieren, für andere ist Storch schlichtweg ein Terry Gilliam auf Crack, wie ein Journalist in Montreal feststellte. Dort erhielt Die Reise ins Glück beim FanTasia Filmfestival einen Preis als „Most groundbreaking film“, und nach dem Anschauen dieses Films dürfte kaum jemand Zweifel am der Berechtigung dieses Preises oder am Geisteszustand der Juroren haben. Es ist eben alles eine Frage des Standpunktes. Nur etwas für Freunde des wahren Trash, die sich mit schlechten Dschungel- oder Casting-Shows nicht mehr begnügen wollen.

Der Film startet am 6. Januar in den Berliner Kinos Central, Eiszeit und Neue Kant-Kinos, und tourt anschließend durch Deutschland. Die genauen Termine finden sich auf der Website von Wenzel Storch.

Die Reise ins Glück

Es gibt sie noch, die wahren Independents, die „großen“ unabhängigen Regisseure, die abseits jeder schlauen Kalkulation ihr Ding machen und sich einen Scheißdreck um Zuschauerzahlen, Marketing-Konzepte und andere Früchte des Spätkapitalismus kümmern.

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Meinungen

· 28.04.2007

Einfach abgefahren. Macht Spass und beeindruckt sehr, denn das war eine Riesen Arbeit - muss auch noch Spass gemacht haben das zu drehen.

psycho · 07.12.2005

Storch gehört in Klapse! Und ich werde mit Ihm gehen :-)

J · 28.02.2005

Skuril, Skuriler, Wenzel.
Nie Gesehenes sehen.

Frank · 17.02.2005

Wenzel Storchs Filme muss man hassen oder lieben. Ich liebe sie.

Wenzelfan · 10.02.2005

Das ist mal ein cooler Film!

Saturn · 17.04.2013

Ein Opfer der Drogen.

· 28.04.2007

Einfach abgefahren. Macht Spass und beeindruckt sehr, denn das war eine Riesen Arbeit - muss auch noch Spass gemacht haben das zu drehen.

psycho · 07.12.2005

Storch gehört in Klapse! Und ich werde mit Ihm gehen :-)

J · 28.02.2005

Skuril, Skuriler, Wenzel.
Nie Gesehenes sehen.

Frank · 17.02.2005

Wenzel Storchs Filme muss man hassen oder lieben. Ich liebe sie.

Wenzelfan · 10.02.2005

Das ist mal ein cooler Film!