Der Zehnte Sommer

Ein Film für die ganze Familie

Ein Sommer zu Beginn der sechziger Jahre in einem kleinen Ort namens Külleskap am Niederrhein: Hier regiert der Mief des Wirtschaftswunders, hier funktionieren die Geschlechterrollen noch. Und das Leben spielt sich zwischen Kirche, Kneipe und Küche ab. Der neunjährige Karl Spielplatz (sehenswert Martin Stührk) ist König Kalli von Külleskap, der heimliche Herrscher des Dorfes, der mit seinem roten Tretroller durch den kleinen Ort braust und gemessen seine Untertanen grüßt.

In jenen heißen Tagen erlebt Kalli die erste Ahnung der Liebe, denn er hat ein Auge auf die Nachbarstochter Franzi (Michelle Barthel) geworfen, die ihm schließlich einen Kuss schenkt. Und zusammen mit seinen Kumpels Polli und Walter gründet Kalii einen Zoo, für den er vom Schrotthändler des Ortes den echten kleinen Affen Kappu geschenkt bekommt. Klar, dass seine Eltern das nicht gut finden, und so gibt er den kleinen Kerl bei der attraktiven Nachbarin Frau Hilfers (Erika Marozsán) in Pflege, die in der Dorfgemeinschaft nicht gut gelitten ist. Allerdings scheint auch Kallis Vater (Kai Wiesinger) ein Auge auf die Dame geworfen zu haben, denn immer wieder verschwindet er in deren Haus. Die Dorfbewohner beginnen zu tuscheln und Kalli fängt an, sich Sorgen zu machen, zumal ihm seine Mutter (Katharina Böhm) den Umgang mit den Damen von nebenan verbietet. Doch schließlich gelingt es Kalli trotz aller Widrigkeiten dennoch, eine gelungene Zirkusvorstellung zu zaubern, so dass dieser Sommer allen Beteiligten unvergesslich bleibt.

Behutsam und voller Wärme erzählt der Regisseur Jörg Grünler die Geschichte von Kallis zehnten Sommer nach dem Buch von Dieter Bongartz. Und ganz nebenbei gelingt ihm ein stimmungsvolles Porträt der Nachkriegszeit voller Zeitkolorit und ohne dabei in die übliche verharmlosende Nostalgie zu verfallen, die alle Probleme und Schwierigkeiten einer Epoche unter den Tisch kehrt. Ein wohltuende reale und realistische Abwechslung zu den üblichen Familienfilmen à la Hollywood.

Der Zehnte Sommer

Ein Sommer zu Beginn der sechziger Jahre in einem kleinen Ort namens Külleskap am Niederrhein: Hier regiert der Mief des Wirtschaftswunders, hier funktionieren die Geschlechterrollen noch.

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