Der Tag an dem ich zur Frau wurde

Schlicht und stark

Der Tag an dem ich zur Frau wurde von der iranischen Regisseurin Marzieh Meshkini verfilmt. Marzieh Meshkini ist die Frau des bekannten Regisseurs Mohsen Makhmalbaf, der auch das Drehbuch zu diesem Film schrieb. Übrigens dreht auch Tochter Samira Filme; ihr letzter Film Blackboards lief auf dem Filmfestival von Cannes im letzten Jahr.

Doch zurück zu Der Tag an dem ich zur Frau wurde, einem wirklich starken und ruhigem Werk, dass gerade durch seine Sparsamkeit überzeugt und dem Kinogänger eine fremde Kultur nahe bringt. Dabei ermöglicht der Film auf tiefe Einblicke in die Psyche seiner weiblichen Protagonistinnen, ohne dass diese ihre Gefühle verbal erklären müssten.

Der Tag an dem ich zur Frau wurde ist ein Episodenfilm, der am Beispiel von drei Frauen aus drei Generationen die Auswirkung islamischer Tradition auf ihr Alltagsleben darstellt. Zunächst ist da Hava, ein neunjähriges Mädchen, dem die Großmutter sagt, dass sie ab heute einen Tschador tragen muss und sich von Männern fernzuhalten hat. Als Hava herausbekommt, dass sie mittags geboren wurde, erbittet sie sich eine Gnadenfrist, um noch ein letztes Mal mit ihrem Freund spielen zu können.

Die nächste Episode wird durch ein fast schon surreales Bild eröffnet. Ein Gruppe im Tschador gekleideter Frauen radelt durch die Wüste – sie veranstalten ein Radrennen. Yahoos Ehemann ist mit der Teilnahme seiner Frau an diesem Rennen überhaupt nicht einverstanden. Zu Pferd verfolgt er die Gruppe und versucht seine Frau — erst durch Worte und dann durch Drohungen — zur Aufgabe zu zwingen. Doch Yahoo tritt umso verbissener in die Pedale.

Hoora ist die Älteste der drei Hauptdarstellerinnen. Sie hat Geld geerbt und besucht nun ein Einkaufszentrum, um all das zu kaufen, was sie während ihrer Ehe nicht erwerben durfte. Im Rollstuhl lässt sie sich durch die bunte Shopping-Welt schieben und verprasst dabei ein Vermögen. Der Film ansonsten schlicht und einfach, endet mit einer Szene, die gut zu Federico Fellini passen würde.

Der Tag an dem ich zur Frau wurde zeigt glaubhaft Auswirkungen des Islams auf Frauen sehr deutlich. Eindringlich und manchmal surreal anmutend belegt der Film erneut die Lebendigkeit des iranischen Kinos.

Der Tag an dem ich zur Frau wurde

Der Tag an dem ich zur Frau wurde von der iranischen Regisseurin Marzieh Meshkini verfilmt. Marzieh Meshkini ist die Frau des bekannten Regisseurs Mohsen Makhmalbaf, der auch das Drehbuch zu diesem Film schrieb.

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