Der Kuss der Spinnenfrau

Freundschaft oder Leben

Im Gefängnis einer namenlosen Militärdiktatur in Südamerika fristen zwei Gefangene ihr tristes Dasein: Zum einen der Schwule Luis Molina (William Hurt), der wegen Verführung Minderjähriger verurteilt wurde, und zum anderen der politische Gefangene Valentin (Raul Julia), der für die oppositionelle Untergrundbewegung des Landes arbeitet.

Um sich die Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten, erzählt Molina seinem Zellengenossen Fortsetzungsgeschichten von der großen Liebe, Melodramen voller Sehnsucht und Leidenschaft, die von alten Schwarzweiß-Filmen – mitunter sind diese klar als Nazi-Propagandafilme zu erkennen – inspiriert sind. Trotz oder vielleicht gerade wegen diesen Geschichten, die für beide eine Flucht aus dem harten Gefängnisalltag darstellen, beginnt Valentin Molina zu vertrauen. Er seinerseits erzählt ihm von sich, von seiner Liebe zu Marta und von Dr. Americo, dem Gründer der Widerstandsbewegung, der sich in Gefahr befindet. Was Valentin allerdings nicht weiß: Molina wurde von der Gefängnisleitung auf den politischen Häftling angesetzt, um ihn auszuhorchen. Und so steht Molina schließlich vor der schweren Wahl zwischen Freundschaft und Überleben. Die gesellschaftliche Realität hat den Phantasten eingeholt.

Ursprünglich sollte der Film des brasilianischen Regisseurs Hector Babenco nach dem Roman von Manuel Puig mit Burt Lancaster und Richard Gere verfilmt werden, doch die äußeren Umstände ließ die Verpflichtung der beiden Stars nicht zu. Doch selbst die vermeintlich zweite Besetzung mit William Hurt und Raul Julia lief unter der Regie von Babenco zur Höchstform auf, William Hurt erhielt für seine Rolle sowohl einer Oscar als auch den Darstellerpreis bei den Filmfestspielen von Cannes.
Ein mitreißendes Melodram über Freundschaft, Liebe, Solidarität und Verrät und zugleich eine Ode an die Phantasie, die Gefängnismauern einzureißen versteht.

Der Kuss der Spinnenfrau

Im Gefängnis einer namenlosen Militärdiktatur in Südamerika fristen zwei Gefangene ihr tristes Dasein: Zum einen der Schwule Luis Molina (William Hurt), der wegen Verführung Minderjähriger verurteilt wurde, und zum anderen der pol

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Meinungen

Elena · 14.01.2006

Ich finde diesen Film sehr gelungen und die tiefgründige Freundschaft der beiden Gefangenen sehr interessant.