Da muss Mann durch

Eine Filmkritik von Laurenz Werter

Malen nach Zahlen

Mit Mann tut, was Mann kann hatte Wotan Wilke Möhring einen großen Erfolg, noch dazu in der Königsdisziplin der Komödie. Ein Film, der auf seinen Schultern ruhte – und auch Da muss Mann durch ist ganz auf seine Figur Paul zugeschnitten. Dennoch sind es die Nebenfiguren, Pauls Freunde, dir für die eigentlich vergnüglichen Momente dieses Malen-nach-Zahlen-Films sorgen.
Paul ist auf der Suche nach der großen Liebe. Statistisch gesehen kämen ja 3,5 Milliarden Frauen in Frage. Da die Richtige zu finden, ist echt schwer. Aber in Lena hat er nun doch den Hafen gefunden, in dem er glücklich werden will. Dumm nur, dass deren Mutter, ihres Zeichens reich und Pauls Boss, eigentlich Lenas früheren Freund, den Beau Patrick, einen britischen Aristokraten, lieber mochte. Aber Paul tut, was er kann, macht gute Miene zum miesepetrigen Spiel der alten Dame und schlägt sich eigentlich ganz gut. Bis Lena merkt, dass sie schwanger ist. Allerdings nicht von Paul, sondern von Patrick. Da ist guter Rat teuer, vor allem für Paul, dem gar nicht schmeckt, dass Patrick plötzlich wieder auf der Bildfläche erscheint und seine Chance sieht, Lena zurückzuerobern.

Dass ihm das nicht gelingt, gilt wohl kaum als Spoiler. Hans Rath, der seinen eigenen Roman adaptiert hat, bewegt sich in derart ausgetretenen RomCom-Pfaden, dass nichts – wirklich gar nichts – in irgendeiner Form überraschend wäre. Der Film folgt streng dem Muster von Irrungen und Wirrungen. Natürlich sieht es so aus, als würde das junge Glück scheitern, natürlich gibt es Missverständnisse und Peinlichkeiten noch und nöcher, und natürlich löst sich das am Ende alles in Wohlgefallen auf. Wer eine unkomplizierte romantische Komödie sehen will, der ist hier genau richtig. Es wird geboten, was in diesem Subgenre Standard ist.

Dass das alles dennoch halbwegs anschaubar ist, liegt nicht an der ausgetretenen Hauptgeschichte, sondern an den Nebenfiguren, allen voran Jan Josef Liefers, der als Schwerenöter mit Sexappeal ein paar der amüsantesten Szenen für sich bunkern kann. Überhaupt ist das Ensemble gut aufeinander eingestimmt, vor allem Pauls Freundesschar, die allesamt in Mallorca herumhängt, erweckt den Anschein, sich wirklich schon ewig und drei Tage zu kennen. Die Figuren von Fahri Yardim und Oliver Korritke haben dabei nicht viel zu tun, sorgen aber wenigstens für ein bisschen Abwechslung im romantischen Allerlei.

Wenn man den Film überhaupt für irgendetwas loben will, dann für seine rotzfreche Art, die spanische Mentalität der Beamten zu porträtieren. Auch das ist natürlich ein Klischee, aber man nimmt, was man kriegen kann. Was ist also die politisch inkorrekte Moral am Ende der Geschichte? In Spanien ist wirklich jeder korrupt.

Da muss Mann durch

Mit „Mann tut, was Mann kann“ hatte Wotan Wilke Möhring einen großen Erfolg, noch dazu in der Königsdisziplin der Komödie. Ein Film, der auf seinen Schultern ruhte – und auch „Da muss Mann durch“ ist ganz auf seine Figur Paul zugeschnitten. Dennoch sind es die Nebenfiguren, Pauls Freunde, dir für die eigentlich vergnüglichen Momente dieses Malen-nach-Zahlen-Films sorgen.
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Meinungen

Astrid K. · 04.02.2015

Super Film... ich werde ihn wieder anschauen. Traumhafte Kulisse und Landschaft, typisch Mallorca!!!